2022 - Pilgerreise nach Auw

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Gelungene Wallfahrt auf dem "Bernarda-Weg" - 05.07.2022

Die Wallfahrten von Corinne Dobler und Adrian Bolzern für die Aargauer Gastrofamilie haben Tradition. Sie sind mehr oder weniger gut besucht, das tut aber nichts zur Sache. Diesmal ging es zur Heiligen Maria Bernarda Bütler nach Auw, wo ein einfacher Pilgerweg über die Felder Kraftorte eröffnet.

Wikipedia zeichnet das Leben der Heiligen explizit nach, hier wird stark gekürzt: Verena Bütler war ein Kind wie jedes andere. Bereits als 15-jähriges Mädchen äusserte sie indes den Wunsch, sich ein Leben lang Gott zu widmen. Sie «hat schon sehr früh die Erfahrung einer tiefen Liebe zum Herrn gemacht», würdigte ihre Tugenden Papst Benedikt XVI., eineinhalb Jahrhunderte später, anlässlich ihrer Heiligsprechung vor dem Petersdom im Vatikan. Als 19-Jährige verliess Verena Bütler ihr Heimatdorf Auw und trat am 12. November 1867 in Altstätten ins Kapuzinerinnenkloster «Maria Hilf» ein, ihre Eltern begleiteten sie mit einer Kutsche bis zur Klosterpforte. Ihr Leitsatz, der auch über dem Maria-Bernarda-Altar in der Auwer Pfarrkirche St. Nikolaus zu lesen ist, lautete: «Das Evangelium ist mein Leitstern.»

Mutter Maria Bernarda Bütler verliess 1888 mit ihren sechs franziskanischen Schwestern das heimatliche Kloster in Altstätten. Sie fuhren durch Europa und über den Atlantischen Ozean an ihre erste Missionsstation nach Chone. Mit ihrer starken Willenskraft und ihrem Organisationstalent gelang es Maria Bernarda 1892, aus einem Filialkloster eine neue Kongregation zu gründen, die unter dem Namen «Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf» 1938 von Papst Pius XI offiziell anerkannt wurde. Mutter Maria Bernarda, Oberin ihrer Kongregation, gründete mehrere Filialklöster und Schulen in Ecuador und in Kolumbien, wo das christliche Leben aufblühte.

Als Besitz und Institutionen der katholischen Kirche in Ecuador 1895 verstaatlicht wurden, flohen die Ordensfrauen nach Cartagena. Sie gründeten dort weitere Schulen, Spitäler, Heime, später auch in Brasilien, wo Mutter Maria Bernarda ein weiteres Filialkloster ins Leben rief. Sie gründete auch in Gaissau (Vorarlberg/Österreich) an der Schweizer Grenze eine Ordensniederlassung. Sie besuchte unermüdlich ihre Mitschwestern in den Missionsstationen. Die charismatische Ordensgründerin starb 76-jährig in Cartagena, wo sie fast 30 Jahre lang gewirkt hatte. Am 29. Oktober 1995 wurde Mutter Maria Bernarda Bütler nach einem knapp 50 Jahre andauernden Verfahren, das 1948 eingeleitet worden war, von Papst Johannes Paul II. im Petersdom seliggesprochen. Ihre Heiligsprechung fand am 12. Oktober 2008 durch Papst Benedikt XVI. vor dem Petersdom im Vatikan statt. Sie ist die erste Schweizer Persönlichkeit seit 1947 und die erste Schweizerin der Neuzeit überhaupt, die heiliggesprochen wurde.

Der Umgang über die Felder um Auw, der an ihrem Geburtshaus vorbeiführt, geht an fünf spürbaren Kraftorten vorbei, ist unauffällig, sehr einfach gehalten. Die Stationen sind: Entdecke Dein Geheimnis, Lass Dich bewegen und bewege, Schöpfe Kraft aus der Natur, Orientiere Dich am Leitstern, Habe ein weites Herz.

Wir hatten danach eine sehr schöne Andacht in der Auwer Kirche. Das Evangelium war SR Bernarda’s Leitstern. Und so schenkten uns Corinne und Adrian so einen Leitsternstein für den eigenen Hosensack.

Der Wirtechor Bremgarten unter der Leitung von Hannah Lindner sang freudig, aber recht gut, in kleiner Formation: Das Ave Maria der Berge, Ode an Gott, Glocken der Heimat, Alpsäge.

Danach ging’s zum prächtigen Abendessen und Zusammensein in den «Hirschen», wo der «Housi» wie vorher in der Kirche seine Handdrehorgel malträtierte.

 

Text und Bilder: Hans Rechsteiner

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