Würzbissen

Plötzlich geht es dir miserabel! - von Bruno Lustenberger

Zu den Daten:
26. Dezember, Skiunfall, Schulterfraktur, mindestens zwei Monate Ausfall, grosse Schmerzen!

Genau so kann es passieren und dann muss man halt durch. Idealerweise mit einer guten Versicherung, welche auch die Rehakosten an einem schönen Ort übernimmt. Dieser Ort könnte dann das "Hof Weissbad" bei Appenzell sein. Nebst vielen Behandlungen mit täglicher Physio, hilft ein feines Essen und gute Gespräche mit Leidensgenossen sehr zum schnelleren Heilungsverlauf. Zu guter Letzt braucht es – mindestens bei mir – noch einen Appenzeller Alpenbitter mit Eis und auch die Nacht wird um einige Wachstunden kürzer...

Also die Gastronomie und Hotellerie fördert definitiv die Heilung und die guten Bekanntschaften bleiben vielleicht fürs Leben. Bleiben Sie gesund oder machen Sie das Beste daraus!

Wo bitte kann ich gut essen? - von Bruno Lustenberger

Diese Frage wird mir immer und immer wieder gestellt. Und meine Antwort ist immer die gleiche und zwar überall!
Als "Vielauswärtsesser", denke ich, kann ich dies gut beurteilen. In den meisten Schweizerischen gastronomischen Betrieben ist das Essen hervorragend und auch die Bedienung macht einen guten Job. Die Differenz zu dem hochgelobten Österreich ist viel kleiner geworden und auch in den Preisen haben sich die österreichischen Restaurants und Hotels unseren angenähert.

Und dafür stehen in mehr als 20'000 Betrieben in der Schweiz, tagein tagaus Gastronomen und Mitarbeitende im Einsatz und geben ihr Bestes. Danke dafür - und bitte etwas mehr Selbstbewusstsein!

Traumjob - von Claudia Rüttimann

"Was - Du führst ein Hotel? Oh ja, das ist auch mein Traum!" Es scheint, als ob jeder ein Restaurant oder Hotel führen möchte. Am liebsten an einem weissen Badestrand oder in einem heimeligen Bergdorf. Die Film- und Fernsehbranche tut alles dafür, damit dieses romantische Bild der Hoteldirektorin oder des Hotelchefs in den Köpfen der Menschen Gestalt annimmt.
"Das ist doch optimal, an einem wunderbaren Ort Menschen bewirten und dabei gut Geld zu verdienen!" so stellen sich viele unsere Arbeit vor. Leider sieht die Realität in vielen Betrieben anders aus. Der Ort mag zwar schön sein, doch die Investitionen in die Immobilie liegen schon länger zurück und die Gäste stehen nicht Schlange vor dem Eingang.
Es braucht viel Fachkompetenz, einen grossen körperlichen, seelischen und geistigen Einsatz, viele kreative Ideen und oft einen langen Atem, um in dieser Branche erfolgreich zu sein. Nichts für Menschen, die schnell und leicht ein grosses Vermögen erlangen möchten. Doch all denen, die es gewagt haben und täglich mit Freude und Begeisterung ihr Werk vollbringen, denen gratuliere ich und gönne ihnen den Erfolg. Und ja, dann ist es ist wirklich ein Traumjob.

Die Gäste von Einst und Heute - von Michael Hauenstein

Die goldenen Gastrojahre – in schönsten Erinnerungen schwelgen dabei die "älteren" Gastronomen. Täglich sei das Restaurant voll gewesen, gutes Geld hätten Sie verdient, da sei noch Wein und Schnaps getrunken worden, dicke Zigarren geraucht und ein Cognac dazu geschlürft und notabene das Ganze mit Champagner gestartet. Das waren noch Zeiten.
Und heute?
Das Eis ist dünner geworden, die Kalkulation straffer, Promillegrenze, Rauchverbot, Personal teuer usw.
Ja so ist es, die Zeiten ändern sich. Ich glaube nicht, dass das Rauchverbot und die Promille der Todesstoss in der Gastronomie sind. Die heutigen Preise in der Gastronomie sind transparent, der Kunde weiss, was der Gastronom im Einkauf bezahlt und der Kunde will eine Top-Qualität. Nicht nur beim Fleisch und Gemüse, nein auch im Service und aus dem Keller. Geben wir ihm das doch – die Gastronomie funktioniert heute noch genau gleich wie früher – wer dem Gast ein faires und gutes Preis-/Leistungsverhältnis anbietet hat Erfolg. Aber ein solch richtig "geiles, fettes" goldenes Gastrojahr – das würde ich auch mal gern erleben.

Das schönste Land der Schweiz - von Bruno Lustenberger

Die letzte Woche war unserer Familie auf der „Gran Tour of Switzerland“, das heisst vom Boden- bis zum Genfersee kreuz und quer durch die Schweiz. Jeden Abend übernachteten wir in einem anderen Berggasthaus. Wenn immer möglich wählten wir eine Bergspitze oder  sonst übernachteten wir zuoberst auf einem Alpenpass, einmal sogar in einem Weinfass. Zu Fuss, per Velo, mit dem Auto, per Bahn, mit dem Postauto und mit diversen Bergbahnen waren wir unterwegs. Wir assen in Hallau ein feines Fondue, auf dem Säntis eine Siedwurst mit Spätzli und Apfelmus, auf dem Oberalp einen Rehpfeffer und auf dem Tracouet Rippli mit Sauerkraut. Wir genossen die Gastfreundschaft in den Schweizer Bergen, die gute Luft und den zuvorkommenden Service. Dass die Schweiz teuer ist, das stimmt, wir hätten für den gleichen Preis auch eine Woche nach Mallorca fliegen können.  Dass die Mitarbeiter in den entsprechenden Betrieben aber alle mindestens das Doppelte verdienen als ihre Arbeitskollegen in Spanien das ist ebenfalls eine Tatsache, und wird leider viel zuwenig berücksichtigt. Wir verdienen alle unser Geld in der Schweiz, und so ist es nur fair, wenn wir auch einen Grossteil wieder hier ausgeben… und dass die Schweiz das schönste Land der Welt ist, davon bin ich in der letzten Woche einmal mehr überzeugt worden.

Grosseinsatz - von Claudia Rüttimann

Das Handy klingelt – die Maschinenstimme gibt bekannt: Feueralarm im Hotel. Es ist Nacht. Der Albtraum aller Hoteliers. Das Signal ist selbstverständlich raus und die Feuerwehr fährt mit zwei grossen Fahrzeugen und mindestens fünfzehn Mann Besatzung vor. Alles geht schnell. Von aussen ist nichts zu sehen. An der Schalttafel bei der Réception blinkt das Zimmer 308. Sofort begeben sich zwei Feuerwehrleute via Treppe in den 3. Stock. Einzelne Gäste, aufgeweckt durch den schrillen Alarmton stehen schlaftrunken auf dem Flur. Man klopft laut und bestimmt an die Zimmertüre. Und dann das Bild, welches den Einsatzleuten noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein grossgewachsener, verdutzt dreinblickender  Inder mit weissem Turban um den Kopf, steht frisch geduscht mit nur einem Badetuch bekleidet vor den Schweizer  Feuerwehrleuten. Es stellte sich schnell heraus, dass der Gast genüsslich und lange geduscht hatte. Der Dampf der sich dabei entwickelte, quoll beim Öffnen der Badezimmertüre heraus und löste den Alarm aus.
Man entschuldigte sich beim Gast für die Störung – andere Kulturen, andere Badesitten. Und lieber so, als ein wirkliches Feuer im Haus.

GastroAargau-Würzbissen

Hier servieren wir Ihnen in unregelmässigen Abständen lustige Anekdoten, sonderbare Geschichten oder kritische Gedanken zum Tag. Die Autoren sind Vorstandsmitglieder, GastroAargau-Mitglieder oder Freunde und Bekannte, die sich in der Gastrowelt Wohlfühlen...

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